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Wildkräuter Rezept des Monats: Apfel-Nelkenwurz-Muffins

In meiner neuen Blog-Reihe stelle ich dir jeden Monat ein leckeres saisonales und rein pflanzliches Rezept mit leckeren Wildkräutern, essbaren Bäumen, wilden Wurzeln, Früchten und mehr vor. Ich liebe das Experimentieren mit Wildpflanzen und integriere sie total gerne in meine Lieblingsrezepte. Und da ich weder Zeit noch Lust habe, den ganzen Tag in der Küche zu stehen, sind meine Rezepte vor allem eins: unkompliziert! Einmal gesammelt, kannst du deine liebsten Wildpflanzen ziemlich einfach in deine Mahlzeiten integrieren.


Im November steht für mich eine Pflanze im Mittelpunkt: Es ist die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum L.). Die recht häufige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse findest du in feuchten Wäldern, an Waldrändern und auf nährstoffreichem Boden in der Nähe von Siedlungen. Sie wird einen knappen Meter hoch und strahlt uns in den Sommermonaten ganz zart und unauffällig vom Wegesrand mit ihrer gelben Blüte an. Alle Pflanzenteile sind essbar, doch in den Herbst- und Wintermonaten (für mich beginnt die Sammelzeit ab der Herbst-Tagundnachtgleiche) ist ihre Wurzel ein echtes Highlight in der Wildkräuterküche.


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Vielleicht hast du es schon erraten: Die Nelkenwurz enthält das gleiche ätherische Öl (Eugenol) wie die Blütenknospen des Gewürznelkenbaums. Zwar in weniger starker Konzentration, doch schon beim Ausgraben kann man das winterliche Gewürz-Aroma deutlich wahrnehmen.


Natürlich schmeckt die Nelkenwurz nicht nur lecker, sie bringt auch spannende Heilwirkungen mit: in der Volksmedizin wurde ein Tee aus der Wurzel unter anderem bei Durchfall, Gicht, Blutungen und Zahnfleischentzündungen eingesetzt. Bei Zahnschmerzen kaute man auf der Wurzel herum, da das Eugenol auch schmerzstillende Eigenschaften besitzt. Außerdem wirkt es antiviral und ist wirksam gegenüber resistenten Keimen.


Um an das Gewürz zu kommen, kannst du die Nelkenwurz an einem Standort aufsuchen, an dem mehr als genügend wachsen. Denn beim Ausgraben von wilden Wurzeln entnimmst du immer die ganze Pflanze und solltest sicherstellen, dass du den Bestand nicht schädigst. Wenn du einen guten Standort gefunden hast, lockerst du vorsichtig mit einer Schaufel, einem Geweih oder was du sonst zum Graben verwenden möchtest, den Boden um die Nelkenwurz herum und ziehst sie vorsichtig aus der Erde. Ihre Faserwurzeln sind zart und reißen schnell ab, wenn du unvorsichtig bist. Die Wurzel wird anschließend gründlich gesäubert, in kleine Stücke geschnitten und z.B. auf der Heizung oder im Backofen bei niedrigster Hitze und leicht geöffneter Tür ca. 2 Stunden getrocknet. Anschließend kannst du das Pulver mahlen, sieben und dunkel und luftdicht verschlossen aufbewahren.



In meinem leckeren Rezept für vegane Apfel-Nelkenwurz-Muffins harmonieren die verschiedenen Früchte und Gewürze der Saison so gut miteinander - noch dazu sind die Muffins wunderbar saftig und fluffig. Bei der Apfel-Schwemme dieses Jahr werde ich diese Muffins sicher noch mehrmals backen.



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Du benötigst:


  • 3 mittelgroße Äpfel 

  • 250 g Weizenmehl 

  • 3 TL Backpulver 

  • 120 g brauner Zucker 

  • ½ TL Zimt 

  • 2 TL gemahlene Nelkenwurz (entspricht etwa 1-2 Pflanzen)

  • 1 Prise Salz 

  • 120 g Apfel-Quittenmus (oder auch anderes Fruchtmus nach Geschmack)

  • 90 g geschmacksneutrales Öl 

  • 240 ml Sojadrink (oder anderer Pflanzendrink)


Und so gehts:


Backofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Äpfel waschen, halbieren und das Gehäuse entfernen. Anschließend in kleine Würfel schneiden. Für den Teig die trockenen Zutaten in eine große Schüssel geben und miteinander vermengen. Apfel-Quittenmus, Öl und Pflanzendrink dazugeben und zu einem glatten Teig verrühren. Nicht länger als nötig rühren, da der Teig sonst beim Backen zu fest wird und nicht aufgeht. Auf der mittleren Schiene 25-30 Minuten goldbraun backen.


Guten Appetit!


Wichtiger Hinweis:

Sammle immer nur, was du zu 100% bestimmen kannst und wirklich nutzt. Rezepte, Anwendungs­vorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem aktuellen Wissens­stand der Autorin sorgfältig recherchiert und verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keines­falls Anspruch auf Voll­ständig­keit und / oder Richtigkeit im wissen­schaftlichen / medi­zinischen Ver­ständnis. Es handelt sich lediglich um eine Informations- und Rezept­sammlung sowie In­spirationen basierend auf eigenen Er­fahrungen. Die Autorin übernimmt keine Haftung für etwaige Nach­teile, die aus dem prak­tischen Ge­brauch der ent­haltenen Angaben ent­stehen. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unter­schiedlich auf die Rezepte reagieren kann. Bei Vor­erkrank­ungen, Allergien, Unver­träglich­keiten, in der Schwanger­schaft etc. kann eine ärztliche Abklärung erforder­lich sein.


Quellenangaben:

  • S. Thaler-Rizzoli (2025): Kräuter-Wirkstoffe. 3. Auflage. Bozen: Edition Raetia.

  • S.G. Fleischhauer, J. Gunthmann, R. Spiegelberger (2022): Essbare Wildpflanzen. 26. Auflage. München: AT Verlag AG.


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